Abgas-Skandal - Einer Branche fliegt alles um die Ohren

Die Berichterstattung zum Abgas-Skandal in der Automobilbranche reißt nicht ab.

Abgas-Skandal Automobilbranche

Immer wieder tauchen neue Fakten und Zahlen auf, die belegen, dass nahezu jeder Automobilhersteller in die Vorfälle verwickelt ist. Bußgelder und Haftstrafen für Konzerne und Mitglieder der Führungsebenen werden ausgesprochen und reißen große Lücken in die Budgetplanungen und Personalkapazitäten der Weltunternehmen, welche es aufzufangen gilt.

Wie die Automobilbranche in Zukunft mit den anfallenden Herausforderungen umgehen wird, ist bisher noch ungewiss. Jedoch ist klar, dass eine dringende Veränderung notwendig ist, um den schwerwiegenden Imageschaden der Branche aufzufangen. Drastische Wechsel in den bestehenden Führungsebenen scheinen unausweichlich. Doch wie soll so ein ausgeprägter Personalwechsel überhaupt reibungslos vonstatten gehen? Unsere Lösung für die Problematik der Automotive-Branche sind Interim Manager. Diese können den akuten Personalmangel auffangen, unbefangen eine neue Richtung einschlagen und Konzerne zeitnah auf neuen Kurs bringen, um die Schatten des Abgas-Skandals schnell hinter sich zu lassen.

Im Folgenden haben wir Ihnen sämtliche Informationen zum Abgas-Skandal der letzten Jahre einmal aufbereitet, sodass Sie einen Überblick über die Geschehnisse erhalten. Sollten Sie vorab aber schon Fragen bezüglich Interim Management haben, kontaktieren Sie uns doch gerne – am einfachsten über unser Kontaktformular.

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Fakten zum Abgas-Skandal

VW hat mit einer Betrugssoftware niedrige Abgaswerte vorgetäuscht und so Verbraucher getäuscht. Jedoch nicht nur VW ist in den Skandal verwickelt, auch andere Hersteller stehen im Verdacht.

  • Autohersteller sollen jahrelang bei ihren Dieselfahrzeugen geschummelt haben: Software sorgte dafür, dass Grenzwerte für Abgase nur auf dem Prüfstand, nicht aber auf der Straße eingehalten werden.
  • Der Abgasskandal fliegt zunächst Mitte September 2015 bei Volkswagen in den USA auf. Weltweit sind elf Millionen Fahrzeuge von Volkswagen betroffen, Konzernchef Martin Winterkorn tritt daraufhin zurück.
  • Deutsche Strafbehörden ermitteln gegen hochrangige Manager und Ingenieure, auch gegen Winterkorn. Es geht um Betrug und Verstoß gegen Aktienrecht. Am 13. Juni 2018 verhängt die Staatsanwaltschaft Braunschweig ein Bußgeld von einer Milliarde Euro gegen VW.
  • Deutlich teurer wird der Skandal für den Konzern in den USA: Dort schließt VW mehrere Vergleiche in Höhe von mehr als 17 Milliarden Euro.
  • Ermittelt wird auch bei den Volkswagen-Töchtern Audi und Porsche. Im Juni 2018 weitet die Staatsanwaltschaft München ihre Ermittlungen auch auf Audi-Chef Rupert Stadler aus.
  • Der VW-Manager Oliver Schmidt wird in den USA zu einer siebenjährigen Haftstrafe verurteilt. Er soll die dortigen Umweltbehörden absichtlich belogen haben. Anfang Mai 2018 erhebt die US-Justiz auch Anklage gegen Winterkorn und erlässt einen Haftbefehl gegen ihn.
  • In den USA entschädigt VW Käufer von Dieselfahrzeugen, in Europa lehnt der Autohersteller einen solchen Schritt ab. Das sorgt für heftige Kritik von Verbraucherschützern. Die Politik prüft die Zulassung von Sammelklagen in Deutschland.
  • Am 11. Juni 2018 ordnet Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) einen Rückruf von 238.000 Dieselfahrzeugen von Daimler an. Bei ihnen soll die Abgasreinigung illegal manipuliert sein. Europaweit seien 774.000 Fahrzeuge betroffen, so Scheuer. Daimler kündigt Widerspruch gegen die Anordnung an.
  • Vorwürfe, lange Zeit Abgaswerte manipuliert zu haben, werden auch gegen nichtdeutsche Autohersteller wie Renault und Fiat laut.

 

Wie alles begann – der bislang größte Skandal der Automobilindustrie

  • Im Sommer 2007 führt Volkswagen einen neuen Dieselmotor mit der Typbezeichnung EA 189 in Europa und später in den USA ein. Dort gilt der Dieselantrieb als schmutzig. Um ihn den Amerikanern schmackhaft zu machen, wird der neue Motor als „Clean Diesel" beworben.
  • VW verzichtet auf die aufwändige Stickoxid-Reinigung mittels Harnstoffeinspritzung und setzt einfachere NOx-Speicherkatalysatoren ein. Diese genügen offenbar nicht, um die amerikanischen Stickoxid-Grenzwerte, die niedriger sind als die europäischen, zu erfüllen. Nun beginnt man, mit der Motorsteuerungssoftware zu tricksen. Ungeklärt ist, wer diesen Betrug in Auftrag gab oder davon wusste.
  • Im Mai 2014 stellt das International Council on Clean Transportation (ICCT) fest, dass ein US-Jetta und ein US-Passat auf der Straße um ein Vielfaches höhere Stickoxidwerte aufweist als im Labor – anders als ein ebenfalls gemessener BMW X5. Belege für Manipulation hat die Non-Profit-Organisation allerdings nicht. Sie informiert die US-Umweltbehörde EPA und die kalifornische Luftreinheitsbehörde Carb.
  • Die Behörden fordern von VW eine Erklärung. Der Konzern beruft sich auf einen Softwarefehler und ruft in den USA im Dezember 2014 etwa eine halbe Million Fahrzeuge mit dem Dieselmotor EA 189 zurück, um nach eigenen Angaben mit einem Software-Update das Abgasproblem zu beheben.
  • Im Mai 2015 misst Carb noch einmal nach: Die Abgaswerte auf der Straße sind immer noch viel zu hoch. Carb testet VW-Fahrzeuge zudem in einem abgewandelten Fahrzyklus, in dem die Autos ebenfalls die Grenzwerte überschreiten.
  • Im Juli 2015 informieren die Behörden VW über die Ergebnisse des Nachtests und verlangen vom Unternehmen eine Erklärung. Andernfalls könne man den Modellen des Baujahrs 2016 keine Zulassung erteilen.
  • Angesichts dieser Drohung gesteht VW am 3. September 2015 gegenüber Carb und EPA ein, dass die Dieselfahrzeuge mit einer Abschalteinrichtung versehen sind, die die Abgaskontrolle des Fahrzeugs umgehen. Am 18. September fordert Carb in einem Brief an VW of America eine Korrektur der betroffenen Fahrzeuge.