Im Zuge eines Unternehmensverkaufs ist es wichtig, das Unternehmen vorher auf Herz und Nieren zu prüfen – zu einer umfassenden Due Diligence gehört daher auch der Bereich HR. Im Artikel geht es darum, was eine HR Due Diligence umfasst, und wie ein HR Interim Manager bei diesem Prozess unterstützen kann.
Bei einem Unternehmensverkauf ist es sinnvoll, nicht nur rechtliche und wirtschaftliche Faktoren zu prüfen: Im Rahmen einer HR Due Diligence sollte man auch einen genaueren Blick auf die Aufstellung des Personals werfen. Denn wenn Positionen falsch besetzt sind oder Know-how fehlt, können auf den Käufer langfristig Folgekosten zukommen. Zudem sorgen insbesondere die richtigen Talente dafür, dass das Unternehmen zukunftsfähig bleibt. Daher ist auch das Thema der Mitarbeiter- und Expertisenbindung bei einer Unternehmensübergabe relevant – eine Due Diligence in HR sollte deswegen genauso Bestandteil sein wie das Prüfen aller anderen Bereiche.
Häufig wird eine HR Due Diligence beim Verkaufsprozess jedoch weniger beachtet. Können Unternehmen allerdings die richtigen Assets in HR nachweisen, so fließt das auch in den Verkaufspreis mit ein. Dies sollte daher berücksichtigt werden, bevor der Käufer ins Spiel kommt. Für Unternehmen, die ein weiteres dazukaufen, bedeutet das im Umkehrschluss, dass sie während der Due Diligence auch den Bereich HR integrieren sollten. Auf diese Weise verhindern sie zum einen, dass unvorhergesehene Kosten auf sie zukommen und zum anderen, dass nach dem Kauf die bestehenden Talente das Unternehmen verlassen.
Due Diligence bedeutet „gebührende Sorgfalt“ und ist ein Prozess, der in der Regel bei Unternehmenstransaktionen eingesetzt wird, um vor dem Kauf den Ist-Zustand des Unternehmens zu analysieren. Das Ergebnis ist unter anderem maßgeblich für die Kaufentscheidung und den Verkaufspreis. Typische Bestandteile der Due Diligence sind finanzielle, steuerliche, wirtschaftliche sowie rechtliche Aspekte. Daher werden vom Käufer externe Fachleute wie Steuerberater und Anwälte mit einbezogen. Um das Unternehmen bewerten zu können, werden zum einen die entsprechenden Unterlagen analysiert, zum anderen Gespräche mit Führungskräften geführt. Aufgaben innerhalb einer Due Diligence sind:
Bei einer Financial Due Diligence wird sowohl der aktuelle Zustand der Finanzen als auch Planungen und Zukunftsziele erhoben. Am Schluss steht ein detaillierter Überblick über die finanzielle Situation des Unternehmens.
Innerhalb einer Operative Due Diligence wird die Effizienz der Unternehmensprozesse analysiert.
Die Fähigkeiten der Mitarbeiter werden erhoben, zudem wird auch die Qualität des Managements geprüft. Darüber hinaus werden im Bereich HR die Maßnahmen evaluiert, die die Einhaltung der Unternehmensrichtlinien sicherstellen.
Im Mittelpunkt der rechtlichen Risikoanalyse stehen Aspekte wie Verträge und Haftungsfragen. Auch arbeits- und kartellrechtliche Risiken werden in diesem Rahmen erhoben.
Beim technischen Bereich einer Due Diligence geht es sowohl um den entsprechenden Zustand von Gebäuden und Anlagen als auch um die IT-Infrastruktur.
Für die weitere Mitarbeiterbindung und zur Vermeidung finanzieller Risiken ist es entscheidend, HR frühzeitig in den Prozess der Due Diligence mit einzubeziehen. Dabei können verschiedene Ebenen und auch Themen berücksichtigt werden: zum einen die Führungsebene, zum anderen die Schlüsselmitarbeiter und deren Fähigkeiten sowie Aufgabengebiete. In jedem Fall sollten die Arbeitsverträge geprüft werden, insbesondere hinsichtlich Kündigungsfristen und Abfindungssummen. In diesem Rahmen kann auch rechtzeitig durch entsprechende Klauseln sichergestellt werden, dass Know-how im Falle einer Kündigung im Unternehmen bleibt.
Je nach Priorisierung und Strategie können bei einer HR Due Diligence verschiedene weitere Themen eine Rolle spielen. Wichtig ist hier die Deckungsprüfung von Pensionsverpflichtungen. Denn wenn diese nicht ausreicht, kann das negativ in die Endbewertung mit einfließen. Auch Vergütung, Nachfolge und die Unternehmenskultur sowie Diversity können bei einer Due Diligence im HR Bereich wichtige Faktoren sein.
Ein HR Interim Manager verfügt über umfassende Erfahrung in Unternehmenstransaktionen und im Bereich Due Diligence HR. Auch bei komplexen Übernahmeprozessen ist er daher schnell und flexibel einsatzbereit – ohne lange Einarbeitung.
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